10.2.2019

Wenn ich mir drei Spiegeleier mache, ist da ein Auge zuviel.

Mein Freund mag scrollen Komma aber: es gibt hier inmitten Charlottenburgs natürlich eine noch schönere Vielfalt an Vögeln. Wer hat schon einen Buntspecht, direkt vor der sogenannten Tür? Gibt ja auch mehr zu essen, Reste, es wohnen ja sehr viel mehr Menschen hier in der Innenstadt. Die bezaubernde Entenart (vom Grundton her schwarz, mit seidig wippendem Schopf, grauen Flügel, blauem Auge,) die wir vor einer Woche auf der Spree fahrend schauen durften, stammt, laut Google-Reverse-Image-Search: aus Südamerika, dort vor allem an der Küste Perus beheimatet. Ich dachte gleich an Herrn Maschkes »Peru ist ein Langküstenstaat.«

Wie aber, hier dürfte meines Freundes scrollender Finger mittlerweile angelangt sein: diese Entenart nun exakt nach Berlin gelangt ist—dafür interessiere ich mich null (Stoff für Daniel Kehlmann?)

Alles und jeder hinterläßt für mich eine Spur. Ich mag keine Trompeten.

Was ich an meinem Freund habe: seine Unbestechlichkeit. Selten gewordene Ware.

Man sitzt derzeit am geöffneten Fenster (bloß nicht am »offenen«, dafür wurde die kleine Amina vom Vater gewatscht!) Draußen wird es herrlich laut. Ganz auf einmal. Aber traurigerweise frage ich mich, ob ich den Vögeln denn noch trauen darf in ihrer vorhandenen Funktion als Naturanzeiger (vergleichsweise mit Thermostaten)—könnte ja durchaus möglich geworden sein, dass auch sie, die von mir als Natur verstanden und ernstgenommen sind, die sogenannte Umwelt falsch verstehen.

»Selbst«: der Titel ist genial.

Ich bin nicht Made in China. Und je länger ich nachdenke, je älter ich werde, desto mehr bekommt meine Mutter Recht. Mein Vater aber auch. Rief ihn gestern an, weil ich mit meine Aktivboxen nicht mehr weiterwußte: Aus deren klotzigem Netzteil drang seit dem Umzug ein nervtötendes Sirren. Und er sagte, kaum hatte ich es zuende erklärt (was bei mir freilich dauern kann:) »Dreh den Stecker um.« Damit hatte es sich es. Dem Ingenieur ist wahrlich nichts Punktpunktpunkt