MORSELLEN

Wieder nix für Maxim. Den Buchpreis, sagt die Tagesschau, erhält eine Autorin, ihr Name sagt mir nichts, die einen Roman mit dem geradezu hochinteressant klingenden Namen Archipel verfasst hat. Und so schaut sie auch aus. Die sogenannte Jury lobt die schillernden Details—wo leben die denn, um etwas als schillernd befinden zu dürfen; wo halten die sich, kulturell gesehen, auf? Schon gut, ich kann es mir vorstellen. Leider. Sie, die Autorin selbst, bemüht den Vergleich zu Yoghurt in ihrer Ansprache. Schillernderweise. Nein, da hat Maxim freilich nichts mehr zu suchen (oder zu finden.) Ein Gedanke an eine Art Werk scheint mittlerweile undenkbar. Man sollte sich selbst wohl als ein Dartspieler betrachten, umgeben von alternden Flüsterteufeln, die vor allem von einer noch ganz anders gearteten Scheibe zu berichten wüßten.

Am Abend gibt es jetzt allabendlich die herrlichsten Sonnenuntergangsbilder, in die ich mich hineinfahren lasse wie in Gemälde, um dort, scheinbar natürlich, eingemeindet zu werden. Obzwar das nicht der Fall sein kann, denn die Leinwand bleibt mir sozusagen ewig fern. Das Bild bleibt eine graphische Darstellung ohne Textur wie am Bildschirm, ganz glatt. Und so bleibt mir bloß mein sehr fühlbarer Wunsch, ein Teil dieses Großen und Ganzen zu sein.