1.3.

Der Tierarzt meinte: »Da hilft bloß noch einschläfern.«

- Dann aber beide, sagte ich.

Auf der Quittung steht: »2 Schalentiere, geschlechtsreif / 120€«. Das ist nicht zu viel an Buße. Nie wieder Haustiere.

Der Tierarzt hatte mich der guten Ordnung halber darauf hingewiesen, dass es bei Strafe verboten sei, tote Tiere in öffentlichen Anlagen zu bestatten. Vor allem müsste das Grab, wenn schon, einen Meter und sechzig tief ausgehoben werden. Angeblich wegen einer ansonsten drohenden Vergiftung des Trinkwassers. Verstand ich nicht: Liegt das Trinkwasser denn nicht sehr weit unter der Erdoberfläche?

Ich habe die beiden in die Schachtel meiner neuen Doc Martens auf Styroporflocken gebettet. Als Grabbeigabe, wie es sich für Königspaare geziemt, den rätselhaften Gegenstand, diesen Prinzessinnenföhn, weil Rosa schön aussieht zwischen zwei dunklen Leichen. Ich kenne eine Baustelle hinter dem Planetarium, da fand ich ein passendes Loch. Und bedeckte die Schachtel mit Sand. Auf die Sandpyramide legte ich einen Strandkiesel aus Cagnes-sur-Mer. Darauf schrieb ich mit weißem Lackstift ein Motto, das Robert Stranz mir neulich auf seinem iPhone gezeigt hatte:

LIEBER NEN SCHWANZGIERIGEN

ALS NEN GANZ SCHWIERIGEN

So soll es sein.