13.6.

Im kleinen Café gegenüber gibt es eine Eiscreme aus Kokosmilch mit Kokosraspeln in der Masse, sie ist papierweiß und schmeckt genauso gut wie die, die auf den Straßen von Chiang Mai verkauft wird (nur sind die Bällchen dort wirklich winzig). Am Abend ging ich hinüber, um mir eine Kugel davon zu kaufen, aber klar: dort stand nun der Fernsehapparat. Ein Screen, so lang und breit wie meine Badewanne, das sich darunter befindliche Gestell war penibel mit schwarzem Molton verkleidet worden. Der Wirt allerdings am Rande eines Nervenzusammenbruchs, denn es war zwar etwas zu sehen – der, wie Emily Segal es einst formuliert hatte »one giant screen saver« natürlich –, aber es kam kein Ton aus dem extra angeschafften Gerät. Mein Tipp, einfach mal den Stecker zu ziehen, half dann auch nicht weiter. Ich verkniff mir den tröstend gemeinten Rat, die Fußballübertragung ohne Ton laufen zu lassen. Irgendwann kam dann doch noch etwas aus den eingebauten Lautsprechern, aber, so wurde es mir erklärt: »viel zu leise«.

Es war jene Phase der sogenannten Vorberichterstattung oder die der Zwischenberichterstattung – jedenfalls zeigte die Kamera Gesichter in Großaufnahme und dazu diese Geräusche, die ich so unheimlich finde: Es ist eine wummernde Welle, gemischt aus Rauschen und Dröhnen, die, wie von sehr weit her gepumpt, dort aus den vielen tausend Stimmen der Zuschauer in einem Stadion entsteht.

Ein kleines Kind, das gerade mit der Stirn an den Sockel des Screens heranreichte, ging bis ganz an das Gerät heran und legte seinen Kopf in den Nacken. Mit entgeistertem Gesichtsausdruck betrachtete es die riesig vergrößerten Erwachsenen auf dem Bildschirm. Dazu das droning der Tonspur. Dann trat sein Vater hinter es und schaute sich, am Gesicht seines fasziniert starrenden Kindes gespiegelt, die Bilder vom Rasen an.