13.8.2020

Die seltsame Anziehungskraft durch die Gemälde in seinem Rücken einerseits, aber manchmal auch direkt das, was er von sich gab — beispielsweise als er auf Ernährungsweisen zu sprechen kam — faszinierte mich, und ich hörte dem weisen Naturstoffkundler zu. Er selbst empfahl vor allem das sogenannte Habermus, das unter Bauern der Schwäbischen Alb vor Jahrhunderten die Hauptmahlzeit war; in jener Zeit hat man sich überhaupt noch hauptsächlich von Brei und Mus ernährt — Hirse, d’Spys, Eibisch. Ich habe gar nicht erst nachgefragt, aus was man das Habermus macht. Ob die Vorfahren des Philosophen Habermas einst als Muslieferanten bekannt  gewesen waren?

Musste mir dann draußen vor der Tür bald eine Rote einverleiben (auf der gegenüber gelegenen Hälfte der Raststelle im Hegau). Auch dass ich Tag zuvor zum Mittagessen in der Wielandshöhe eingekehrt war, fiel mir wärmend ein (abends ebenfalls schon Rote vom Grill …) Es ist egal, obwohl es natürlich ins Gewicht fällt.

Gibt es eine noch schönere Frucht als die Zwetschge, bevor man ihre Anmut durch Menschenhand zerstört? Die taubenblasse, wie mit Kalk grundierte Hülle, darauf gerade mal das ganz zarte, spärlich darauf hingezitterte Kürzel von Cy Twomblys letzter Hand. Spuren der Grashalme in Wirklichkeit, von deren Spitzen. Die Wärme meiner Handfläche legt die darunter liegende Pflaumenpolitur erst frei. Wie den Hauch von einer Scheibe.

Zum Abschied heute Spanferkel im Patio vor dem Sängerheim. Der «halbe Ort» war zusammengekommen. Wie in den ganz, ganz, ganz, ganz alten Zeiten.