16.1.2020

Zwei einander zugeneigte Schirme, als müssten sie einander stützen, der Meeresfarbton dahinter streng abgesetzt zu dem  des Himmels und genau eine einzige, von unten her noch pflaumenweich vom Sonnenaufgang angeleuchtete Wolke in des Panoramas Breite war das erste, was ich heute früh, nach schwarzem Schlaf und dem elf Stunden langen Flug davor, zu sehen bekam. Man hatte mich inzwischen nach Jamaika gebracht. 

Hier leben wir abgeschieden in einem grossen Garten, der von Hibiskushecken umgeben wird, die in voller Blüte stehen (rot). Viele kleine Katzen. 

Augenblicke vor Sonnenaufgang war ich erwacht von einer jäh wie in die Nachtstille eingeblendeten Wall of Sound der Vogelstimmen. Alle gänzlich unbekannt, bis auf den Mocking Bird (den kennst du aus Los Angeles), der auch hierzueilande die Alarmanlagentöne diverser Fahrzeughersteller imitiert. Die Düfte erinnern mich zugleich an Cagnes sur Mer und an Sri Lanka. Synästhesie, die durch das Rauschen der Wogen instrumentiert wird. Es ist die Stunde zwischen Bird Songs und Reggae.

Der Platz, an dem ich schreibe, ist den zwei Schirmen gegenüber. Ich kann Ian Fleming sehr gut verstehen.