21.12.2020
Am Nachmittag, heimgekehrt von einem weniger kalten, dafür feuchten Spaziergang im Stadtwald und nachher noch Toddies unter freiem Himmel in der Grossarthschen Permakultur, die natürlich nur einen reichlich abgewirtschafteten Eindruck noch machen konnte: A Live lived (über Philip Guston). Ein wunderbarer Film, man sieht ihn auch malen; gezeigt wird sein Haus, ein Traumhaus für mich, und darin seine Gemälde und Zeichnungen aufgeschlagener Bücher… Obwohl Malerei und Schreiben sich so nahe sind wie sonst keine zwei, bleiben Filme über Schriftsteller echt unbefriedigend. Die Anekdoten dürften indes identisch sein. PG erzählt, wie er nach einem Tag im Atelier, als sich ihm endlich das Gemälde offenbarte, dessen Bett er seit Stunden und Tagen bearbeitet hatte, selig und erfüllt von seinem Durchbruch noch in die Bar ging, wo ihn ein Malerfreund ansprach: «Great Strokes?» Es war ihm wohl anzusehen. An der Nasenspitze, am Glanz, dem christlichen Funkeln. New York City in den neunzehnhundertsechziger Jahren a.D.