23.12.2020
Bei geöffneten Fenstern zum Klang des warmen Regens eingeschlafen. Wenig später, vermutlich nach dem üblichen Intervall von anderthalb Stunden, erwacht vom inzwischen stark angeschwollenen Geschehen; in der Dunkelheit: dort fiel Tropfen neben Tropfen, a wall of sound. Und wieder einen Intervall später, vielleicht auch zwei, wachte ich auf, weil es jetzt still geworden war. So still, wie es nur nach dem Regen still wird. Ich konnte mich, hörend, in die Stille hineinbegeben wie in die unendlich verzweigten Gänge eines komplexen Muschelgehäuses. Ich lauschte der Stille der Stadt, die vollkommen war. Dann ein Geräusch, wie ich es noch nie zuvor vernommen. Lange, sehr lange brauchte ich für die Rekonstruktion, was sein Verursacher — da schon längst: gewesen war. Ein Fahrzeug mit elektrischem Antrieb glitt durch die wechselseitig entstandenen Pfützen. Allein sie, das Herausplatschen ihres Wassers war laut geworden. Entfernte sich zügig, dabei gemächlich. Behaglich blaues Glosen der Instrumentenbeleuchtung. Heads-Up-Display. Sänfte durch die Nacht.
Ob es im nächsten Jahr noch einmal so viel neuartige und dabei schöne Musik zu entdecken geben wird, wie im Jahrzehnt zuvor, 2011, als Ingo mir an einigem einzigen Sommertag Washed Out und Nicolas Jaar nahebringen konnte und Com Truise und Dj Screw und Picture Plane und Balam Acab. The world that summer…