28.11.2020

Auf Nachtigallenfüßchen nähert sich die alte Originalitätsmüdigkeit. Vom Jahresende her kommt sie auf mich zu. Wir kennen uns: die Gute! Lass‘ die Zeitung jetzt öfter mal liegen. Die neuesten Takes, mich geh’n sie nichts an. Wie es scheint. Ich will etwas anderes. Was, ist schwer zu sagen. Wahrscheinlich weil ich es schon hab‘.

Aber wer ist Patricia Lockwood? Sie schreibt ganz herrlich, wunderbar: A twenty‐three‐year‐old influencer sat next to her on the couch and spoke of the feeling of being a public body; his skin seemed to have no pores whatsoever. “Did you read . . . ?” they said to each other again and again. “Did you read?” They kept raising their hands excitedly to high‐five, for they had discovered something even better than being soul mates: that they were exactly, and happily, and hopelessly, the same amount of online.

Dienstags soll es hier regnen und schneien (gleichzeitig). Nicht einmal mein Barometer spricht mich noch an. Auf dem Weg heim zischte mir heute ein schwarzer Mann zu, ob ich Kokain brauchen könnte. Er hatte wohl welches zu verkaufen, aber ich fragte mich, wer wohl jetzt, in dieser Situation, ausgerechnet Kokain nehmen will? Gestern hat Friederike mir eine Seife mit Zirbenduft geschenkt und seitdem will ich mich andauernd damit einschäumen. Gerade nachts. Kaum aufgewacht, geht das von vorne los.