28.2.2019
Schon wieder ist ein Teil des Jahres rum. Stuttgart, im Jahre 1969, eineinhalb Jahre vor meiner Geburt: Ich schaute einen Film über John Cranko. Weiß gar nicht, wie oft wir als Jugendliche an seinem Grab, weiter unten am Hügel des Solitudeschlosses gesessen hatten (mit Ausblick auf die Schnurgerade nach Ludwigsburg, Monrepos) ich nehme mal an: ziemlich oft. Why Can the Bodies Fly?
Cranko ist an meinem Geburtstag gestorben, so wie auch Foucault. Das hat natürlich gar nichts zu bedeuten, es ist bloß eine Zahl, aus zwei Ziffern zusammengesetzt. Im Nachbargarten werden seit heute früh ein paar Bäume gefällt. Sie sind wohl »zu sehr« gewachsen. Das war zwar abzusehen, ist doch natürlich, aber die Grundstücksgrenzen stehen nun einmal fest. Die Arbeiter, die teils an schicken Seilen in den Stümpfen pendelnd sägen, unterhalten sich lautstark. Ihre Stimmen werden durch die Wände des Innenhofes noch zusätzlich verstärkt. Beim Gang um die Kirche sah ich durch die Schaufensterscheibe ein Paar, noch nicht alt, im Verkaufsraum des Bestatters zwischen den Särgen umhergehend. Mir sahen die dort aufgebahrten Modelle sämtlich gleich scheußlich aus.
Trotzdem bin ich heiter. Mir hat Jan, der zugleich mein Fürsprecher ist wie auch mein Verfüger, gestern abend Mut gemacht, eine alte Idee zu entwickeln. Seltsam, wie, zumindest ich bin halt so, es einen anderen Menschen braucht, um zum Selbstgedachten Zutrauen fassen zu können. Von wegen Austausch. Es gibt keinen Wechsel.