7.11.

Beinahe vorwurfsvoll, aufrecht, wie innerlich versteift, so als wollte sie mir mit allem an ihr, mit ihrer Haltung sagen: Fass mich nicht an, steht die elektrische Zahnbürste nun wieder alleine an ihrem Platz. Alleine im Dunkeln. Blinkt trübe vor sich hin.

Vor ein paar Tagen noch, ich denke, es war der Donnerstag, da fuhr ich mit der Bahn durch den klirrend bunten Wald, das Herbstlicht zeigte schräg in die Bäume und das von Tau und Regen feuchte Laub leuchtete wie mundgeblasen. Das war der letzte schöne Tag. Den ich dann leider nicht im Wald verbrachte, und schon am nächsten Morgen fand ich mich umgeben von einem Spezialwetter, dem sogenannten Sprühregen, wahrlich etwas für Wettergourmets: Ich war von allen Seiten her eingehüllt von einem nicht sehr kalten Wasserdampf oder Dunst, ähnlich der Gischt, aber sanfter. Eigentlich tropisch von der Feuchtigkeit her. Aber unter der Brücke lag schwarz und still die Spree.

Gestern dann, am späten Nachmittag, der Herbst hat seine Methoden, um mich einzufangen, gab es kurz vor dem Einbruch der Dämmerung eine Lichtstimmung, in der die Fassaden golden wurden, besonders wärmend schien mir der Backstein am Kirchturm und darüber, wie eingefroren über allem, standen braune Kokons in Folie gewickelt.

Wer auch immer die Wolken mit Träumen verglichen hat; so sind Träume halt genau nicht.

Dass ich das Bild des Waldes am letzten schönen Tag zwar beschreiben kann, aber dabei nicht mehr sehen, auch nicht vor mir, wie es heißt, wundert mich.