9.6.2020

Noch schwanke ich, ob ich mir die Warhol-Biografie von Blake Gopnik kaufen soll. Beinahe fühle ich mich dabei schon wie Warhol selbst und werde neidisch auf all die anderen, die sie schon haben und davon erzählen können, wie gut sie ist. Dann wieder fürchte ich, dass in den Rezensionen schon alles drin steht, was auf den immerhin 912 Seiten zu finden war. Bei Joan Acocella zum Beispiel: «Warhol lied constantly, almost recreationally.» Allein das herauszufinden, Enttäuschung im Kalkül, reizt mich sehr. Es soll darin mit einer peniblen Detailgenauigkeit zur Sache gehen. Also einerseits ekelig, dadurch halt auch wieder interessant. Didier Eribon und James Miller mit vereinten Schreibkräften, so stelle ich es mir, aufgrund der Vorberichterstattung, vor. Beinahe fühle ich mich wie Lou Reed «Andy, it’s me, haven’t seen you in a while». Wie lange er schon tot ist, und erst jetzt kommt die große Biografie. Acocella erklärt das mit der Fülle des Materials, vor allem der zu analysierenden Inhalte der Time Capsules. So gesehen führt kein Weg an dieser Anschaffung vorbei … Ansonsten gestern nicht viel mehr zustande bringen können. Ein Mann mit Pressluftramme war auf dem Trottoir zu Gange. Acht-Stunden-Schicht, normalerweise. Das Haus in seinen Grundfesten erschütternd. Kleine Mittagspause von halb zwölf bis halb zwei. Bei Rewe gibt es Edelweiß für 2,89.