9.9.2020

Nachts zur Unzeit geweckt durch die (brand-) neue Außenbeleuchtung des Messeturms, die durch das Fenster im Schlafzimmer hereinflutet wie falsches Mondlicht; bloß dass halt der Mond naturgegeben auf der anderen, der dem Schlafzimmer abgewandten Seite der Nacht steht. Zudem sieht diese neue, eindeutig auf den Effekt hin angebrachte Beleuchtung «nicht aus», wie es in Hamburg hieße. Die an den Kanten des bleistiftförmigen Baukörpers glatt herunter montierten Strahler brennen der Silhouette die Eleganz aus. Ich vermute, so wollen die Betreiber des Messeturms via visuellem Branding die Einmaligkeit ihres Objektes zusätzlich hervorheben aus einem künftigen Ensemble von allerlei Türmen. Nebenan erwächst unaufhaltsam die Konkurrenz: Der manilahafte Grand Tower, bald schon der in sich verzwirbelte One und darauf auch bald schon der künftig Allerhöchste der Stadt. Mitsamt seiner Antenne dann sogar höher noch als der imperiale Kolbenverbund der Commerzbank.
Anyway the wind blows. Heute Abfahrt ins Reich meiner Jugend.