Im Volkshaus am Helvetiaplatz in Zürich-Aussersihl

Dort sitzt es sich natürlich sehr gut. Beda präsentierte und währenddessen es draußen eher lustlos zu regnen schien (der Wochenmarkt auf dem Helvetiaplatz war des Karfreitags wegen vom Freitag auf den Gründonnerstag zurückverlegt worden außer der Reihe), besprachen wir, die wir drinnen und dort auf dem wärmenden Heizungskasten am großen Fenster Sitzenden, die direkt anstehende Fotoproduktion. Denn es ist ja nicht mehr lange hin bis zum Sechseläuten, dem einzig autochthonen Feiertag der Schweiz. Dann wollen wir – mittlerweile sind unsere Kunden auch der Meinung: müssen wir die Sprengung des sogenannten Böögg, einer Art Schweizer Burning Man Spektakel – bloß halt viel älter; von daher auch traditioneller (»währschaftig«) –, konkret: eines mehrere Stockwerke hoch aufgeschichteten Scheiterhaufens mitsamt dem an dessen Spitze montierten Mannes aus Rinde, der in seinem Inneren aber ganz und gar mit Pyrotechnik ausgestopft wird – vermutlich handelt es sich also um ein mit Farid Bang vergleichbares Modell – in noch nie zuvor dagewesener Weise von Fotografen fotografieren lassen.

Gut, als das dann vom Tisch war, die im Volkshaus natürlich sehr schön sind, weil dort, im Volkshaus ja sogar die Flurwände mit schottisch kariertem Flanell bespannt sind, sprachen wir beim Stanser Ziegenragout (»Giggli«) noch lange über die Osterhasen. Die Schokoladenhasen sind ja in der Schweiz ein veritabler Wirtschaftsfaktor, eine Commodity, von daher kennt sich jeder Schweizer damit aus wie bei uns in Deutschland unter Deutschen vergleichbar mit dem Kurs der Deutschen Bank, oder dem Preis für einen VW.

Beda nun, als Innerschweizer, dort aus Stans, ist nun freilich ein eher untypischer Schweizer. Er riet mir zum Kauf des ultraklassischen Hasens bei Max Chocolatier. Die von mir favorisierten Häsli bei Läderach kannte er gar nicht — oder wollte sie nicht erst wahrhaben! Die Studiohilfe pflichtete mir allerdings, wenn auch verstohlen bei. Auch sie wußte also das formschöne und irgendwie animierend wirkende Modell »Cleo« von Läderach zu schätzen, das es in diesem Jahr obendrein noch in dem Sonderaroma Himbeere gibt.

Worauf sich alle einigen können: Sprüngli*. Na gut, wenig überraschend. Aber so ist es halt dort, unter Eidgenossen. In der Schweiz.

*Die in dieser Saison mit einem weißen Hasen mit Maracuja-Geschmack gegen den Läderachschen Himbeerbomber zu punkten trachten. Da rätsche ich freilich: »Hopp Sprüngli!«