Betr.: Ausstieg von WoW

Leserbrief
zuerst erschienen 1981 in Marabo Nr. 12

Traurig, traurig: in den knapp 8 Zeilen, mit denen Ihr meinen Ausstieg vom MARABO würdigt (11/81), stecken mehr Fehler als sonst was drin. 1. Ich gehe nicht nach England. Allenfalls werde ich fahren, was aber im Moment nicht geht, weil ich meinen Wagen zu Schrott gefahren habe. 2. Falls ich dieses unser Land verlasse, werde ich mir in der Tat einige Träume erfüllen, z. B. mich nach drei Jahren ohne Urlaub mal erholen; ich werde jedoch nicht – wie Ihr behauptet – mein Lieblingsbuch über Buddy Holly übersetzen, sondern ein eigenes Werk über den legendären Texaner verfassen. Allerdings werde ich auch einige englischsprachige Bücher ins Deutsche übertragen. 3. Ich werde keinen Roman und schon gar nicht über die Bochumer Hermannshöhe schreiben, vielmehr gedenke ich, eine Art „kollektive Autobiographie“ über die WILHELMSHÖHE in Bochum-Langendreer in mehreren Bänden zu veröffentlichen. 4. Bevor es soweit ist, werde ich für etliche Zeitungen längs der Bundesrepublik Artikel machen, die mir, wenn nicht Geld, so doch wenigstens Spaß und vielleicht sogar – für mich ungewohnt – das eine oder andere Dankeschön einbringen werden. 5. Die Behauptung „MARABO-Leser werden sein Kürzel WoW vermissen“ ist eine arge Anmaßung. Kann mir nicht vorstellen, daß mir auch nur ein einziger Konsument dieses Blattes nachtrauert. 6. Vielen Dank an meinen Freund, den Photographen Andreas Böttcher, der genau den leeren Blick in meinen Augen eingefangen hat, der symbolisch für meinen derzeitigen Zustand ist. Lots of Love to FLORA SOFT.