»The Life Naija«

»The Life
Ghanatic«
Tagebuch

19.12.

Als Kontrastprogramm zum Vortag und der Vollständigkeit halber bitte ich Hamza, mich nach Agbogbloshie zu begleiten. 

Wir nehmen ein Taxi quer durch die Stadt und laufen ein Stück, bis wir am Rand der Müllkippe stehen. Hamza geht voran, grüßt ab und an jemanden mit »Salam Aleikum«, ich gehe hinter ihm her und tue dasselbe. Berge von Plastikbehältern, einer gelb, der andere blau, daneben weiß. Lila Coral-Waschpulver-Behälter, blau-rote Wassertüten, grüne Wasserflaschen. An einem Gerüst hängt eine Paketwaage mit Haken, gleich dahinter werden Leinensäcke voller Plastik in einen Schredder geworfen, heraus kommen bunte Schnitzel, die auf einer Decke in der Sonne ausgebreitet werden, bevor sie, erklärt Hamza, in den Weiterverkauf gehen. Müllkippe klingt irreführend chaotisch, hier herrscht ein sichtbares System, Ordnung sogar. 

Neben der Plastikabteilung liegt die für Elektroschrott. Urplötzlich ändert sich der Sound, statt von Häckselgeräuschen ist die Luft von metallischem Klonken erfüllt. Wohnhütten, dort, wo man die Erde sieht, ist sie tiefschwarz von Öl und Asche, überall anders sitzen Jungen und Männer inmitten von Metallhaufen und bearbeiten mit Hammern, Meißeln und Macheten die Rückwände von Kühlschränken, Waschmaschinen-Innenleben, Automotoren, Kabel. Alu zu Alu, Kupfer zu Kupfer, Rost zu Rost. Dazwischen türmen sich Autoreifen auf, Karossen, stehen antike Druckermaschinen der Firma Myford (Nottingham, England) und intakte Kinderfahrräder zum Verkauf. Uns kommen zwei junge Männer entgegen, jeder von ihnen trägt fünf alte Laptops auf dem Kopf.

Dafür, wie viele Menschen hier leben und arbeiten - 40.000 sollen es sein -, ist es eigenartig still, fast friedlich. Null bedrohlich jedenfalls. Bis auf das geschäftige Hacken ist wenig zu hören, alle gehen ihren Jobs nach. Zwei kleine Jungen spielen Verstecken in einem ausgeweideten Kühlschrank, zwei Männer ein Brettspiel. Eine Köchin verkauft aus in zwei Blecheimern heraus Mittagessen, ein Handyhüllenverkäufer dreht seine Runden, Mädchen verkaufen Wasser, einer lässt sich von einem anderen mit dem Rasiermesser die Haare schneiden, wie immer freilaufende Hühner und Ziegen. Agbogbloshie unterscheidet sich nicht von vielen anderen Orten Ghanas, nur dass es vom hiesigen und europäischen Wohlstandsmüll lebt. Im Gegensatz zu anderen Städten aber wird hier nichts achtlos fallengelassen, sondern alles einer Verwendung zugeführt - entweder nebenan direkt weiterverkauft (Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben, Federn, Kugeln aus den Kugellagern), verbaut (Öl- und Kerosinfässer zu Metallmöbeln) oder eingeschmolzen. Nichts, gar nichts wird verloren gegeben. Alles ist wertvoll, selbst die ausgekratzten Kokosnussschalen, die verbrannt und zum Fischräuchern benutzt werden. Es riecht nicht besser oder schlechter als irgendwo anders. Aber es ist auch trocken gerade. In der Regenzeit versinkt hier alles in schwarzem Matsch und Pfützen. Jemand hat Agbogbloshie mal den giftigsten Ort der Welt genannt. Und wer hier als Burner arbeitet, also Plastik verbrennt, um an die Metalle zu kommen, stirbt mit Mitte 20 an den Schäden durch die Dämpfe, die er permanent einatmet. Agbogbloshie wird auch Sodom und Gomorra genannt. 

Die Einwohner sind interne Arbeitsmigranten, fast alle von ihnen stammen aus Tamale im muslimischen Norden. Am Rand der Siedlung angekommen, dort, wie Rauchschwaden aufsteigen, es riecht es nach Plastik. Vor uns tut sich eine fußballfeldgroße Fläche voll plattgetrampeltem Müll auf, darauf ein paar Jungen und eine Herde Zebus - Rinder, die auf Plastik grasen.

 Wir drehen rum und verlassen den Schrottplatz in Richtung Zwiebelmarkt, gleich daneben. Säckeweise rote Zwiebeln, Hunderttausende, ein Händler neben dem anderen, durchs nichts zu unterscheiden, jeder bietet »Quality Products«, alle Ziebeln stammen aus Niger. Sie gelten als leichter zu verarbeiten und besser als die heimischen. Der Zwiebelmarkt geht nahtlos in den Agbogbloshie-Markt über. Bankgebäude, ein Pepsi-Werk, ein Partei-Büro der New Patriotic Party, ein Parkplatz, auf dem ein alter deutscher Transporter steht: »Öko-Qualität mit Sicherheit«, eine reisige Markthalle, deren Geschäft sich bis auf die Straße ergießt: Second-Hand-Kleider und -Schuhe, Ingwer, Yam, frische Chili, getrocknete Chili. Ein junger Mann hängt auf einem flachen Hausdach Wäsche auf, Bettler unter Sonnenschirmen, eine Händlerin, die vor sich einen Reissack voller weißer Kristalle stehen hat, ruft: »Madam, lokales Salz!«. Ich lehne dankend ab, genau wie die Kokosnüsse, Mangos, Ananas und Melonen, die links und rechts zum Verkauf stehen. Ein wenig lächerlich, weil der Großteil des Obstes und Gemüses, das man in Accra kaufen kann, über diesen Markt in die Stadt gelangt. Ein Truck kämpft sich durch die Passantenmenge, auf der Scheibe steht: »No condition is permanent«. Na dann ist ja gut. 

Am Abend bin ich zurück in Osu, sonnenversenkt und mit brennenden Augen. Die Ziege im Hinterhof schreit sich ein weiteres Mal in den Schlaf. 

18.12.

Kurz vor Ende des Jahres bekommt mein Sozialleben noch einmal einen interessanten neuen Aspekt: die Welt der wachsende oberen Mittel- und Oberschicht Accras, die Expats und Zurückgekehrten. 

Selassie wurde hier geboren und ist in New York aufgewachsen, nach Jahren bei der UN im Südsudan, dem Senegal und Kenia ist sie zurück in der Stadt. Als Spitzenköchin veranstaltet sie einmal im Monat ein großes Garten-Dinner mit dem, was sie New African Cuisine nennt: alles von hier, angepasst an den zeitgenössischen verfeinerten Geschmack, dazu gibt es Wein, der innerhalb von Minuten im Glas warm wird. Meine Tischnachbarn adoptieren mich umstandslos. 

Emefa hat ghanaische, libanesische und englische Wurzeln, sie nennt sich afropolitan. Sie ist mit ihrer gut gelaunten Mutter, ihrem stark an Dapper Dan erinnernden Vater und zwei ihrer leicht gelangweilten, jüngeren Brüdern gekommen. Sie betreibt ein Modelabel und ist angehende Yogalehrerin. Gefragt, wie sie auf die ständigen Werbungsversuche der Männer reagiert, sagt sie, sie erzähle entweder, dass sie ein Transmann mitten im geschlechtsangleichenden Prozess sei oder dabei, Nonne zu werden. Beides funktioniere. Poem (»Man spricht es Pumm aus, also nicht ganz so prätentiös«) ist Niederländerin, lebt aber in Ghana, seit sie zwei Jahre alt ist. Zusammen mit ihrem Mann, einem Deutsch-Ghanaer, dessen Mutter aus Leipzig stammt, betreibt sie einen Laden für afrikanisches Kunsthandwerk. Als ich sage, dass sie mir die nächste Frage verzeihen soll, sagt sie, ich solle mich nur für nichts entschuldigen, niemals: Und ja, sie habe bis vor zwei Jahren, also bis sie  59 Jahre alt wurde, ihre Unterwäsche selbst gewaschen, von Hand. Eine Waschmaschine habe auch sie nicht, wegen der wenig verlässlichen Wasserversorgung. Stattdessen besitze sie um die 100 Unterhosen, das reiche eine Weile. Weihnachten werde sie im Bett verbringen, wo sonst. Sie schaut etwas genervt zu Pamela, Handtaschendesignerin, die an jedem der fünf Gänge etwas herumzumäkeln hat und vor allen anderen verschwindet. 

Am nächsten Tag besuche ich einen Kindergeburtstag, 20 Kilometer nordöstlich von dort, wo ich wohne, in einem Vorort namens Baatsoona. Naa hatte auf Facebook öffentlich eingeladen, alle, die am Sonntag nichts besseres zu tun hätten. Ihr älterer Sohn wird zehn Jahre alt. Auf ihre Zusage hin fuhr ich zur Accra Mall, auf der Suche nach einem Geschenk. Auf der Fußgängerbrücke, die über die Spintex Road führt, laufen wie immer bettelnde Kinder umher - Migranten aus Niger, Mali, Tschad und dem Sudan. Einer ihrer Tricks ist es, sich an die Beine von Passanten anzuklammern, bis die ihnen Geld geben. Gesehen habe ich das schon, passiert ist es mir zum Glück noch nicht. 

In der Mall kaufte ich eine Wasserpistole, der Supermarktangestellte im pinken Hemd riet mir dringend, für einen Jungen lieber die grüne statt die pink-lilafarbene zu nehmen, wie ich es eigentlich vorhatte. Auf der Geburtstagsfeier dann (ich finde sie nur, weil Naa mir über Whatsapp ihren Standort sendet), bemächtigen sich sowieso zuerst die Mädchen des Spielzeugs, das Trampolin ist kurz uninteressant. Es läuft Pharell Williams und Taylor Swift, ich lasse mir vom Kokosnuss-Mann mit der Machete eine Frucht öffnen und trinke das Wasser, dazu gibt es frisches Popcorn, Palmwein, ein Reis-Fleisch-und-Salat-Büffet und zwei dreistöckige Sahnetorten. Für die Erwachsenen eine mit Bailey’s, auf der jugendfreien steht: »You Are 10 - The Galaxy Is Your Limit!« 

17.12.

Was fehlt: 

Die Möglichkeit, unsichtbar zu sein - in der Menge zu verschwinden. Jeder meiner Schritte wird wahrgenommen und manchmal auch kommentiert: »Geht es dir gut? Ich habe dich gestern gar nicht gesehen« oder »Ich habe dich gestern gesehen, du hattest eine Mango und Bananen gekauft«. Rrrright. Verloren gehen kann ich so aber auch nicht. Irgendjemand weiß immer, wo ich gerade stecke. 

Die Möglichkeit, einigermaßen unkompliziert von hier nach da zu kommen. Um nicht völlig durchgeschwitzt und pünktlich zu Terminen in den teureren Gegenden im Norden Accras zu erscheinen, benutze ich Taxis, die kosten halt zehn Mal so viel wie Trotros. Uber boykottiere ich, aus Prinzip. Einladungen kommen mit ellenlangen Wegbeschreibungen. Viele Straßen haben mindestens zwei verschiedene Namen, die aber meist sowieso niemand kennt, sichtbare Hausnummern existieren nicht, Taxifahrer orientieren sich an Gebäuden, die mir oft nichts sagen, Google Maps wiederum kennen sie oft nicht, es irritiert sie, die Stadt auf einer so kleinen Karte zu sehen, manche sind zu eigensinnig, um sich von mir den Weg weisen zu lassen, wenn ich sage, ich sei da auch noch nie gewesen etc. pp. Im Zweifel kann man denjenigen, den man besuchen möchte, immer anrufen, das Handy an den Taxifahrer weiterreichen und die andere Person den Weg beschreiben lassen. Im Stau (werktags von 6.30 bis 9.30 Uhr und 16 bis 19.30 Uhr) steht man aber so oder so. Ein Moped wäre perfekt, aber auch ein bisschen selbstmörderisch. (In Jamestown, dem historischen, hafenstadtmäßigen Teil von Accra, jagden gestern Dutzende Motorräder die Straße auf und ab, darauf je zwei Jugendliche mit Whiskeyflaschen in der Hand, dazu eine Handvoll Autos, aus deren Fenstern jeweils sechs Leute hingen, Füße auf den Polstern, Hintern freischwebend, Hände in der Luft, 80 km/h, Hupkonzert, Gejohle. Sie gehörten zu einer Beerdigung; die Frau neben mir – die Kirche hatte gerade einen Schwall Besucher freigegeben – sagte: »Schau sie dir an, wie sie ihr Leben riskieren.« Ich fand es ein bisschen toll, aber das sagte ich ihr nicht.)

Was nach wie vor nicht fehlt: 

Europäische Weihnachten. Es hat erfreulich lange gedauert, bis sich das sogenannte Fest bemerkbar machte. Weihnachtslieder (Joy To The World und Last Christmas in supercheesy Versionen) laufen schon länger, aber erst seit vergangener Woche sind die Läden geschmückt: draußen sind Säulen und Balkone mit grünen und roten Stoffen umwickelt, drinnen: goldene Girlanden, Kugeln, blinkende Plastikbäume. Auf der Straße verkaufen sie billige Weihnachtsmannmützen mit einer blinkenden 2018 darauf, manche Trotro-Fahrer und mates tragen die. Bekloppt, aber auch lustig. Ich habe damit nichts zu tun. 

Auf einmal laufen sehr bunt kostümierte junge Männer mit Strohmasken im Gesicht herum und sammeln Geld. Es sind Fante, die irgendeinen einen brasilianischen Brauch übernommen haben. Überhaupt: Gruppen von Leuten, die zu sehr lauter Musik hinter einem massiven Soundsystem hinterher rennen, tanzenderweise. 

Das Fest findet für die Christen selbstverständlich in der Kirche statt. Manche Gottesdienste dauern schon an jedem gewöhnlichen Sonntag vier Stunden, ich kann mir also ungefähr denken, was an Weihnachten los ist. Das wäre der Tag, an dem ich fast unbeobachtet die Straßen Accras entlanggehen könnte. Was die Moslems machen, werde ich nicht mit eigenen Augen sehen (Nichts besonderes wahrscheinlich. Toufic für seinen Teil ist mit seiner Frau zu ihrer Familie nach England gefahren, »zum Frieren«, wie er sagte, dabei schüttelte es ihn. Hamza, der im Immigrantenviertel Nima lebt - im poshen Norden der Stadt nennt man es einen Slum -, hat mich zu einem Weihnachtsessen eingeladen, das sie dort veranstalten). Ich bin trotzdem zufrieden mit meiner Entscheidung, in Begleitung einer Flasche südafrikanischen Weißweins (mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst, einem Laden namens Say Cheers! sei Dank) an einen Strand ganz im Westen zu fahren (275 Kilometer, sechs Mal umsteigen, zwei Tagesreisen), an der Grenze zur Elfenbeinküste. Dort soll es Schildkröten geben; gerade ist die beste Schildkrötenbeobachtungszeit. 

16.12.

Großthema Körperlichkeit: 

Es fängt damit an, dass ein Kind die ersten paar Jahre seines Lebens, mindestens bis es laufen kann, aber auch darüber hinaus, von seiner Mutter oder ersatzweise einer älteren Schwester, einer Tante oder Großmutter in einer Bahn Stoff auf dem Rücken umhergetragen wird. Ich habe bislang genau einen Kinderwagen gesehen und das war, wie Hunde an der Leine, ein sehr außergewöhnlicher, fast absurder Anblick. Die Frau knickt mit durchgestreckten Knien so in der Hüfte nach vorn, dass der Oberkörper senkrecht zum Boden ist, in derselben Bewegung wird das Kind an einem Arm auf den unteren Rücken gehoben oder es klettert selbst, dahin, wo das Hohlkreuz ist. Das Tuch wird darüber geworfen und im Aufrichten einmal so um den Oberkörper geschlungen, dass die Babybeine rechts und links herauskucken, ein fester Knoten, die Schwerkraft und die Brüste halten alles an Ort und Stelle. Wenn es sein muss, kann so ein weiteres Baby vor dem Bauch getragen werden. Jungen und Männer benutzen kein Tuch, tragen Kinder aber auch manchmal auf dem Rücken. Wer zwei Jahre lang von unterschiedlichen Menschen auf diese Weise transportiert wurde, ist körperliche Nähe gewohnt, stelle ich mir vor. 

Das Stillen passiert, wann immer das vom Rücken herunter gekletterte Kind danach verlangt und an Ort und Stelle: beim Essen, im Gespräch mit anderen, im vollbesetzten Trotro – dazu sind die großen Ausschnitte der Kleider gut –, und ganz ohne das Diskretionstuch, das bei uns gern über die Angelegenheit gebreitet wird. Geschäftsidee: heilsame Kulturschock-Reisen für hysterische Amerikaner und andere Menschen, die den Anblick weiblicher Brüste von ihren Gedanken an Sex und was weiß ich noch trennen können wollen.

Direkt gegenüber des Eingangs zu dem Haus, in dem ich wohne, befindet sich die Toilette der dazugehörigen compound (es gibt, soweit ich weiß, keine gute Übersetzung für diese Art von mehr oder weniger abgeschlossenem Hof mit einer oder mehreren Wohnungen darin. Wohnanlage klingt in den meisten Fällen zu grandios für das, was es ist). Die Toilette ist ein Loch im Zementboden, darum vier etwa brusthohe Wände. Unisex, versteht sich. Wenn man darin steht, kann man immer noch auf die Straße schauen und Passanten grüßen.

Händeschütteln ist wichtig und wird ausgiebig getan. Wie im Nahen Osten auch laufen besonders gut miteinander befreundete Männer gern ein Stück Hand in Hand durch die Gegend. Mich nahm neulich ein fürsorglicher Busfahrer am Handgelenk und führte mich am Hauptverkehrsknotenpunkt Circle über die Straße. Ich hatte nach meinem Trotro gefragt, er zeigte mir den Weg durchs Chaos zudringlich rufender Taxifahrer. Wenn mir einer von ihnen auf die Schulter tippt und ich fauche: »Warum fässt du mich an?«, kriegt derjenige Ärger von den Umstehenden. Obrunis haben andere Vorstellungen davon, was als persönliche Distanzzone gilt. Sie müssen sich aber auch den überwiegenden Teil ihres Lebens mit Stoffschichten, Daunen, Glas und Mauern vor der Außenwelt schützen. 

15.12.

Im schmalen Hofstreifen hinter dem Haus, gleich unter dem Küchenfenster auf dem Beton, lebt seit vergangener Woche eine Ziege. Ihr Besitzer hat sie dort an einem kurzen Seil festgebunden, sie kann wahlweise stehen oder liegen. Alle anderen Ziegen, Schafe und Hühner laufen tagsüber im Viertel herum und fressen, was sie eben finden. Anders als im muslimischen Norden sieht man im zu größten Teil christlichen Accra paradoxerweise keine Schweine. Baby-Schweinebeine, die über die Straße huschen, das war in Burkina einer der lustigsten Anblicke überhaupt. Besonders dort ist es sinnvoller, ein Tier großzuziehen als eine Aubergine.

Als ich mal jemanden fragte, wie die Leute bei all den freilaufenden Viechern wüssten, welche ihre sind, sagte der: »Nicht die Menschen wissen das, die Tiere kennen ihr Zuhause.« Wenn man ein Tier einfach klaue, sei man eben ein Dieb, sowas verbiete sich also von selbst (Gott bzw. Allah bzw. die Ahnen sehen alles).

Die Ziege im Hinterhof meckert tagsüber immer mal wieder, den ganzen Abend und dann wieder ab kurz vor Sonnenaufgang. Obwohl: Meckern trifft es nicht, es sind langgezogene Schreie, die sich sehr menschlich anhören. Sie leidet. Wenn es ganz unerträglich wird, gehe ich runter und streichle sie. Dann beruhigt sie sich. Das Fell riecht gut – nach Ziegenkäse. Ich komme mir ein bisschen vor wie eine hinterhältige Cartoon-Figur, über deren Kopf angesichts des kleineren Tieres eine Denkblase mit der fertigen Mahlzeit schwebt.

Ich kann die Ziege nicht befreien. Sie gehört einem Nachbarn, der sie als Weihnachtsgeschenk mit zu seiner Familie nach Cape Coast nehmen wird - wahrscheinlich wie üblich im Koffer- oder Fußraum eines Trotros. Ich kann auch niemandem erklären, dass die Art, wie er das Tier hält, grausam ist. Weil: Ist sie ja gar nicht im Gegensatz zu dem, wie es da gemacht wird, wo ich herkomme. Und wenn die Ziege morgen als Spieß auf dem Grill liegen sollte, werde ich sie essen. Weil Selbstkochen so viel teurer und aufwendiger und schweißtreibender ist als das Straßenessen. Weil ich niemanden habe, der für mich einkauft und/oder kocht. Weil ich, so sehr ich es mag, nicht drei Monate lang Bohnen mit frittierter Kochbanane essen möchte, Jollof-Reis ohne alles oder wattiges Weißbrot mit Käse, der 5000 Kilometer weit eingeflogen wurde. Ich kenne eine, die in Japan - wahrscheinlich dem Land mit der besten Küche der Welt - drei Wochen lang bei McDonald’s Pommes aß, weil sie nur da sicher sein konnte, dass es vegan war. Ich will so nicht leben. Aber wenn ich Ghana verlasse, war’s das wieder mit dem Fleisch. Dann ergibt es wirklich keinerlei Sinn mehr.

Sobald ich aufstehe und zurück ins Haus gehe, fängt die Ziege wieder an zu schreien. Hier wird Weihnachten am 25.12. gefeiert. Noch zehn Tage.

14.12.

Ghana, Krankheiten und der Tod:

Die Leute sterben hier also früher, aber auch viel öfter als bei uns, jedenfalls dem Anschein nach, weil die traditionellen Beerdigungen gut hör- und sichtbar sind, und die christlichen Toten in ihren Wohnvierteln mit bunten Plakaten betrauert werden. Man wird praktisch jeden Tag damit konfrontiert, dass Menschen sterben. »Gone To Soon«, »Home at Last« oder »Celebration of Life« steht über einem Foto des oder der Verstorbenen, dazu das Alter, eventuelle Spitznamen, die Daten der Totenfeier und der Bestattung, die Namen der chief mourners: der trauernden Familienmitglieder und engen Freunde. Nie wird die Todesursache genannt. Das wäre aufschlussreich. Gleichzeitig: Wer weiß schon so genau, woran die Menschen wirklich sterben.

Die angebliche Meningitis an der Kumasi Academy, die ein paar Tage später in der Presse als Schweinegrippe identifiziert wurde, war in Wahrheit eine Art Denkzettel. So erzählt mir das Ben, mit dem ich mich über den Freiluftmarkt der Stadt drängele, mit mehr als 10.000 Händlern der größte Westafrikas (Ben erzählt mir auch, dass die Männer mit den Wickelkleidern, Leopardenkappen und Schwertern, die ich auf der Beerdingsfeier sah, früher die executioners des Ashanti-Königs waren. Henker trifft es nicht - sie köpften die Totgeweihten, daher die Schwerter). An der Schule hätten ein paar Mädchen eine Clique gebildet und spirituelle Kräfte zu ihrem Schutz angefordert. Allerdings hätten sie ignoriert, dass die Inanspruchnahme dieser Schutzkraft bestimmte Rituale verlange. Die Geisterwelt habe wegen der übertretenen Regeln etwas geschickt, das diese Mädchen eines nach dem anderen dahingerafft habe. Als das erledigt war, sei der spirituelle Führer des Ashanti-Königshauses an die Akademie geschickt worden, um den Ort zu reinigen. »Sie sagen jetzt, es sei die Schweinegrippe gewesen. Aber was es in Wirklichkeit war, wird nie jemand erfahren«, sagt Ben. Jedenfalls werde es nun vorerst keine weiteren Toten geben.

Sofort nachdem der klimatisierte Bus, den ich am Tag zuvor nach Kumasi genommen hatte, endlich losgefahren war, fing ein Typ mit Leder-Basecap, Gucci-Polohemd und Hermès-Gürtel im Gang gleich neben mir seine Verkaufsshow an. Ich hatte davon gehört, aber es war noch viel ätzender als erwartet: Anderthalb Stunden lang brüllte er auf Twi herum, schlug sich mit der flachen Hand auf die Brust oder wahlweise auf die Plastik-Gepäckfächer über den Sitzen. Ich verstand nur ab und zu ein Wort wie »Diabetes« und musste mir ein Ohr zuhalten, um einigermaßen in meinem Buch lesen zu können. So sauer. Als ich mich bei einem Mitreisenden über die ungefragt veranstaltete Butterfahrt beschwerte - dafür hätte ich nicht bezahlt -, zuckte der die Schultern und sagte: »Das ist eben das Business«. Irgendwann packte der Ledertyp auch das Wundermittel aus, das er zu verkaufen gedachte: kleine weiße Schachteln voller Pflanzensamen, es sah aus wie Schwarzkümmel oder Moringa. Zehn Cedis die Packung. Immerhin war der Humbug nicht sonderlich teuer. Ich war trotzdem endlos genervt. Diverse Leute dagegen kauften. Und der Glaube an ein Medikament oder eine Therapie kann ja auch heilen.

Am Krater-See Bosomtwie komme ich auf Elodies Ranch unter, wo sie mit ihrem Mann und den zwei kleinen Söhnen, acht Herbergs-Angestellten, neun Pferden und zwei Katzen lebt. Elodie also fragt, ob ich die Nachrichten verfolge, wegen der Schweinegrippe. Ich erzähle ihr die Geschichte, die ich darüber gehört habe. Sie ist französische Atheistin und versucht seit neun Jahren, in denen sie hier ist, die Logik hinter dem spirituellen Glauben zu verstehen. Es falle ihr schwer, sagt sie. Auch sei es kompliziert nachzuvollziehen ob oder wie die Widersprüche, die sich zwischen dem Kirchen- und dem traditionellen Glauben auftun, kognitiv versöhnt werden. Ihre katholisch-ghanaische Schwiegermutter sei vor einiger Zeit langsam blind geworden und nachdem die Ärzte in den Kliniken alle zu demselben Ergebnis gekommen seien, nämlich dass die Sehkraft der Dame nicht zurückzuholen sei, hätte es die Familie jahrelang bei allen möglichen Fetischpriestern versucht. »Die behandelten die Augenkrankheit wie einen Geist, der von jemand anderem in böser Absicht über die Mutter gebracht wurde, aus Rache oder Missgunst.« Aber auch alle exorzistischen Rituale hätten keine Verbesserung gebracht, »Also abgesehen vom der Verbesserung im Geldbeutel der Fetischpriester«, sagt Elodie verächtlich. Im Vergleich erscheint die christliche Herangehensweise an Krankheiten als von Gott gesandte sinnvolle Prüfung, die man durchleben muss, dann fast wieder vernünftig.

Der von Regenwald gesäumte Krater-See, den ein 800 Meter breiter Meteorit vor mehr als einer Million Jahren in die Landschaft gehauen hat, gilt bei den Einwohnern als ein Ort, den die Seelen der Verstorbenen bei ihrem Übergang in die Ewigkeit besuchen. Ein lokales Tabu verbietet, dass das Wasser mit Metall in Berührung kommt, deswegen benutzen die Fischer seit Jahrhunderten ausschließlich schmale, aus einem Baumstamm geschnitzte Holzfloße. Gerudert wird mit den Händen. Am Westufer steht ein Fetisch im Wasser, ein an eine große Kleckerburg oder einen Termitenhügel erinnernder Haufen aus Matsch, Holz und Stroh, gesprenkelt mit Hühnerschiss. Unerklärlicherweise gibt es hier keine Moskitos und angeblich auch keine Bilharziose, aber darauf will ich mich nicht so gern verlassen. Über dem See hängt seit zwei Tagen der Harmattan, die grauen Staubschleier vor der Sonne und in der Luft machen es unmöglich zu sehen, wo das Wasser aufhört und der Himmel beginnt. Eine einzige große Waschküche, nur in trocken und heiß.

Was man oft sieht, sind Erwachsene mit deformierten Beinen. Ich nehme an, sie haben Polio. Am Straßenrand stehen im ganzen Land Schilder, auf denen Kräutermediziner ihre Expertise in allen möglichen Krankheiten bewerben, unter anderem: madness - Irrsinn. Epilepsie gilt in Teilen der Bevölkerung als Geisteskrankheit. Um die sich im Zweifel die Kirche kümmert, man kann sich vorstellen wie. Im Krankenhaus, das teilweise als Verwahranstalt für solche Fälle fungiert, wissen sie es manchmal besser. In jedem größeren Ort habe ich bis jetzt ein oder zwei obdachlos umherstreifende Männer und Frauen gesehen, staubig, mit verfilzten Haaren und entweder unfassbar viel Kleidung an oder so gut wie nackt. In einer Gesellschaft, die so viel Wert auf Familie und Gemeinschaft legt, würde man eigentlich erwarten, dass keiner ohne Zuhause ist, sondern immer irgendwo Aufnahme findet. Nicht die sogenannten Verrückten. Mohammad, erstaunt angesichts der Berliner Obdachlosen, erzählte mal: So etwas kenne er nicht aus dem Vorkriegs-Syrien, Obdachlose habe es selbst in der Großstadt Damaskus nicht gegeben.

Im Norden, in Gambaga, liegt das sogenannte Hexendorf, in dem seit dem 19. Jahrhundert Frauen Unterschlupf finden, die man in Ghana, Burkina Faso oder Togo verstoßen hat. Weil die Ernte schlecht war oder jemand ohne erkennbaren Grund starb und man die Frauen des bösen Zaubers verdächtigte. Im Hexendorf sind sie sicher, und ein Leben lang isoliert.

In Kumasi werden von der ghanaischen Gesundheitsbehörde zur Stunde 87 neue Verdachtsfälle von Schweinegrippe gemeldet. Frauen und Männer.

11.12.

Die Meninghitis an der Kumasi Academy war die Schweinegrippe und ist angeblich unter Kontrolle. Ich beschließe, in die Stadt zu fahren, wo seit Tagen die Beerdigungsrituale für die verstorbene Queen Mother der Ashanti andauern. Nana Afia Kobi Serwaa Ampem II war seit 1977 Asantehemaa, also als Mitglied der Ashanti-Königsfamilie eine enge politische Beraterin des jeweils amtierenden Königs. Letztes Jahr im November verstarb sie 111-jährig (ihr Alter schwankt in jedem Zeitungsartikel, den ich dazu lese, aber sie war ururalt – fast zweimal die ghanaische Lebenserwartung) Nach einem Jahr finden nun die Festivitäten statt. Gestern wurde ihre Nachfolgerin installiert, es herrschte in der gesamten Stadt Ausgehverbot, alle zwei Millionen Einwohner Kumasis waren angehalten, von  21 bis 2 Uhr nachts ihre Häuser nicht zu verlassen, alle Geschäfte hatten geschlossen. Schwer vorstellbar, wo doch fast das gesamte Leben auf der Straße stattfindet, aber war wohl so.

Die Reise von 270 Kilometern wird sechseinhalb Stunden dauern, zwei brauche ich allein für die ersten drei Kilometer zum Bahnhof. Es ist Sonntag und alle in der Kirche, es dauert dementsprechend lange, bis die Fahrzeuge voll sind. Ehe der Reisebus losfährt, ist es kurz vor 9 Uhr.

Am Ortseingang nach Kumasi haben sie eine der riesigen Werbetafeln durch ein Bild der verstorbenen Queen Mother ersetzt: 1905 - 1916. You will be forever missed. Endlich angekommen, springe ich in ein Taxi und lasse mich zum Manhyia-Palast bringen. Auf den Freiflächen davor sitzen unter Sonnendächern schon Hunderte Menschen in schwarz-weiße Stoffe gehüllt, essen, trinken und warten. Ich frage einen der Herumstehenden nach Kaffee, er läuft geduldig mit mir übers Gelände, aber sowas gibt es hier heute nicht. Wie sich herausstellt, ist Adjei Mitglied der Palast-Musiktruppe, er nimmt mich mit in den Innenhof, vorbei an mit Maschinengewehren bewaffneten Uniformierten. Was ich immer für ein Glück habe. Adjei stellt mich der Band vor: vier Sängerinnen, zwei Trommler, Adjei und ein zweiter spielen jeweils ein metallenes Instrument, das Ähnlichkeit mit einem Croissant hat und mit einer Art Schraubenzieher geschlagen wird. Er erklärt mir, dass sie immer vor Ort sein müssen, wenn der Ashanti-König im Palast ist. Seit zehn Tagen sagten sie alles andere ab und seien hier. Gerade sei der König mit seiner Entourage in der Kirche, seine Ankunft wird in den nächsten Stunden erwartet.

Ich schaue einer anderen Band beim Spielen zu. Vor ihren Trommeln tanzt ein Mädchen, vielleicht fünf Jahre alt: Sie trägt eine breite silberne Kette um den kleinen Kopf, ein zum Kleid gewickelten Stoff, bunte Ketten an Armen und Beinen. Sie tanzt barfuß mit kleinen Schritten kreiselnd in der Runde herum, bewegt den oberen Teil ihres Körpers unabhängig vom unteren und die Arme noch mal anders, es wirkt zugleich selbstvergessen und absolut kontrolliert, ihr Blick ist stolz, fast ein wenig verächtlich. Adjei sagt anerkennend: »Sie ist sehr gut«, ich antworte: »Sie ist unglaublich«. Ich habe so was noch nie gesehen, es ist endlos faszinierend und auch ein wenig beängstigend, ein wenig wie die geisterhaft synchron tanzenden Kinder in Pjöngjang, bei deren Anblick man gleichzeitig lachen und weinen will, weil es so unwirklich aussieht und weil man den Drill dahinter ahnt. Nur ist das hier viel schöner. Die Leute geben ihr Geld, indem sie ihr Scheine an die Stirn halten. Wer nichts zahlen kann, hält Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand über ihren Kopf, das zählt auch als Anerkennung.

Der Hof füllt sich derweil mit Gästen, die an Tischen unter weißen Sonnendächern Platz nehmen. Die Feier ist öffentlich, der Dresscode, das war zuvor auf der königlichen Website zu lesen gewesen, lautet: schwarz-weißer Adinkra. Es wurde extra ein Stoff mit dem Bild und den Lebensdaten der Queen Mother gedruckt, den man auch vor Ort kaufen kann. Die Frauen tragen eng anliegende Kleider und Kopfputz, bedruckt mit den Akan-Symbolen für Glauben, Wahrheit und das Königshaus, die Männer Togen aus denselben langen Stoffbahnen, die ihnen von der Schulter rutschen, was später das Tanzen erschweren wird. Eine Gruppe von Männern hat Schwerter bei sich und kleine Kappen in Leopardenmuster auf dem Kopf, ihren Stoff tragen sie als eine Art Wickelkleid unter der Brust. Auf den ersten Blick sehen gleich aus, auf den zweiten alle verschieden voneinander. Viele Chanel-Sonnenbrillen, Moschino-Taschen, dicke goldene Uhren, sehr hohe Stilettos, aufwendige Frisuren, Make-up, großes Hallo, ein einziges Fest. Wen auch immer ich frage, ob ich sie oder ihn fotografieren darf, wirft sich bereitwillig in Pose. Ein Ashanti-Sprichwort besagt, dass man alles dafür tun sollte, Reichtum zu erlangen - selbst seine Oma kann man verkaufen. Ist man erfolgreich, kann man sie später immer wieder zurückerwerben.

Die wichtigen Leute laufen ein, erkennbar an Alter, Körperumfang und daran, dass sie unter seidenen Sonnenschirmen laufen, die jemand anders für sie hält. Dann rollt die Entourage des Königs heran. Zuerst Motorräder mit Blaulicht, die Fahrer machen mehrmals die Runde durch den Hof und vollführen dabei Stunts: stehen auf den Sitzen, fahren Schlängellinien, heben beide Hände in die Luft. Die Leute stehen Spalier und lachen sich kaputt. Dann kommen mehrere Range Rover mit verspiegelten Scheiben, das Volk winkt, dann geht die Party weiter. Offene Bar, offenes Buffet, an Alkohol nur der ganz harte Stoff: Adonko Bitters – sehr beliebt mit 42 Prozent; Schnapps, Whiskey aus Viereinhalb-Liter-Flaschen. Zum Essen Reis, Hühnchen, Fisch. Die Leute stehen geduldig an, tanzend, nur hier und da kommt es zu kleinen Drängeleien, die einer derer mit Schwert schlichtet.

Der Platz, auf dem Adjeis Band spielt, wird zur Tanzfläche: Den Anfang machen ältere Frauen, nach und nach kommen immer mehr Leute dazu. Das Zentrum des Geschehens ist eine beleibte Dame, vielleicht 60, die irgendwann einen Stapel Ein-Dollar-Noten auf die Band regnen lässt, als sei das hier ein Stripclub. Ein junger Typ in seinen Zwanzigern tanzt sie an und zusammen vollführen sie eine lustig grimassierende Choreografie, die um sie herum heben ihre Zeige- und Mittelfinger.

Ich stehe neben dem Boxenturm, schon halb taub, tanze ein bisschen, bekomme ein paar Zeige- und Mittelfinger, und als es dunkel geworden ist und der Whiskey längst alle, verabschiede ich mich und fahre in mein Hotel mit dem sleazy Namen Daddy’s Lodge, das ansonsten aber ganz okay ist. Mir klingeln die Ohren.

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