Tod einer Freiheitskämpferin

Portrait
zuerst erschienen am 18. Februar 1999 in Zeit Magazin Nr. 8, S. 18-22
Andrea Wolf wird als Märtyrerin verehrt, weil sie mit kurdischen Soldaten in den Krieg gegen die türkische Armee zog und dabei umkam. Dies ist die Geschichte eines rebellischen Müncher Mädchens, das sich die Haare färbte, Punkrock liebte und für ihre Ideale starb

München, 1981, also vor ziemlich langer Zeit in einer fremden Welt. Im Nachtleben, das ging damals wegen der Sperrstunde nur bis ein Uhr, tauchte irgendwann Andrea Wolf auf. Sie hatte ein tiefes Lachen, welches direkt aus dem Herzen zu kommen schien. Wer es hörte, für den ging die Sonne auf.

Sie sah super aus, hatte schwarze Haare und blaue Augen wie Elvis, und alle waren unglücklich in sie verliebt. Wirklich alle, Männer und Frauen. Bis heute. Das Leben lag vor uns, und in drei Jahren würde die Welt untergehen. Wegen der amerikanischen Mittelstreckenraketen, die die Vorwarnzeit des dritten Weltkriegs auf die Dauer von schlechtem Sex verkürzten, wegen 1984 und Franz Josef Strauß. Das ist, den jüngeren Lesern sollte man es vielleicht erklären, jener dicke Mann auf dem Zweimarkstück, der so ähnlich aussieht wie Rudolf Augstein.

Franz Josef Strauß halte geschworen, in Bayern bleibe kein Haus länger als 24 Stunden besetzt. Und er hielt Wort. Never mind, punkrock rules o.k. Im Biergarten unter dem Chinesischen Turm planten wir, Stinkbomben ins Rathaus zu werfen, in Copys-hops bastelten wir anarchistische Aufrufe. Ein paar Freunde nannten sich Freizeit 81, diese Dilettanten-Terrorgruppe besprühte Wände, zerstach Autoreifen und warf Molotowcocktails in Banken. Außerdem gab es ein fanzine mit diesem Namen, also eine Zeitschrift in winziger Auflage, und eine Reihe von  Super-8-Filmen. Das Kino-Programm wurde an den Veranstaltungsservice der Abendzeitung geschickt.

„Das merken die Bullen nie, die lesen das doch nicht“, hieß es naiv und arrogant. Sie haben es wirklich nicht gelesen. Aber es gab einen Spitzel in der Gruppe, genannt Knallhart, Sohn eines hochrangigen Polizeibeamten. Acht Freizeit 81er landeten im Gefängnis, Sechs Monate Untersuchungshaft, das heißt Einzelhaft, keine Beschäftigung, kein Besuch der Eltern wegen Verdunkelungsgefahr. Andrea Wolf war 16 Jahre alt. Zwei ihrer Freunde waren über 21 und bekamen als Rädelsführer drei Jahre Gefängnis, die Jugendlichen Bewährung.

Andrea Wolf mußte noch ein paar Wochen länger im Frauengefängnis bleiben, weil sie drinnen zur Bambule aufgerufen hatte. Danach hatten die meisten von der Revolution erst mal die Schnauze voll. Andrea tauchte in Minirock und Stöckelschuhen ins New-Wave-Nachtleben ein. Wie viele junge Frauen in den Achtzigern trainierte sie begeistert Taekwondo. Mit ihren Freundinnen ließ sie sich halbnackt fotografieren, aus Eitelkeit, aber auch als kritische Auseinandersetzung mit der weiblichen Rolle.

Andrea war laut, stark, unpünktlich und arrogant — aber wer war das nicht? Ihr geliebter Zwillingsbruder Tom. Der war sehr, sehr nett. Und still. Tom war wegen des Sprühens von Graffiti für Freizeit 81 sechs Monate im Gefängnis gewesen. Ende 1984 sprang er vor den Augen seiner Freundin aus dem Fenster, zehn Jahre nachdem er seinen Väter erhängt auf dem Dachboden gefunden hatte. Von der Familie Wolf waren jetzt nur noch die Frauen übrig, Andrea und ihre Mutter Lilo, eine Töpferin, die im alternativen Münchner Stadtteil Haidhausen lebte. Bei der Beerdigung kamen Hunderte von Trauernden. Andrea heulte, wie man noch nie vorher einen Menschen hat heulen sehen.

1985 war das Scheißsystem immer noch genauso Scheiße. Die Macht der Banken, der Raubbau an der Natur, die Ausbeutung der Dritten Welt. Ronald Reagan besuchte den Soldatenfriedhof Bitburg, wo auch Angehörige der SS beerdigt sind. In Wackersdorf sollte die erste atomare Wiederaufbereitungsanlage gebaut werden, und Helmut Kohl belegte Deutschland mit Mehltau. Andrea wurde wieder politisch aktiv. Die Zeit der Suche war vorbei. Mochten die anderen koksen oder Karriere machen, man konnte denen da oben nicht die Welt überlassen. Sie wechselte ihre Freunde, demonstrierte in Nesselwang gegen ein Nazitreffen, in Haidhausen kam es bei einem Straßenfest zu massivem Polizeieinsatz.

In Wackersdorf mieteten Andrea und andere bleiche Lederjackenpunks die Wiese eines Bauern, sie sollte befreite Zone werden. Der bayerische Innenminister persönlich knatterte mit dem Hubschrauber über den Baumwipfeln, gepanzerte Polizeiwannen preschten  über die  Feldwege. [20] Die Autonomen wurden vor den Augen der Oberpfälzer Einheimischen verprügelt. Es sah nicht gut aus, wie die Beamten in voller Montur junge Frauen blutig schlugen. Die konservative Bevölkerung stellte sich auf die Seiten der Chaoten und Berufsdemonstranten.

Politisch konnte die Plutoniumfabrik später nicht mehr durchgesetzt werden, aber vorher gab es noch mal Dresche vom Staat. Andrea mischte Überall mit, bei Demonstrationen um die Startbahn West in Frankfurt, in Brockdorf, in der Hamburger Hafenstraße. Sie war dauernd unterwegs. Nach einem schweren Autounfall lag sie wochenlang im Krankenhaus, ihr blieb eine Narbe auf der Stirn.

Es war ein schöner Sommer. Die Sonne schien, der Föhn wehte über die Ludwigstraße. Man traf immer alte Freunde, man zerstritt sich nie für immer. Wie viele wollte Andrea auch mal weg aus diesem Honigtopf. Sie zog in ein besetztes Haus in Offenbach. „Ich habe sie zuerst bei einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung bemerkt“, erinnert sich eine Freundin aus der Szene. „Normalerweise sind die Neuen ja erst mal still und hören zu. Aber sie war da ganz anders und sagte gleich ihre Meinung.“

Andrea jagte, keine Atempause, Geschichte wird gemacht, von einem Plenum über die jeweilige Haltung im revolutionären Kampf zum nächsten, besetzte Häuser, warf Molotowcocktails. Sie schien nie viel Schlaf zu brauchen, hatte immer Zeit für Taekwondo-Training, Motorradfahren, Punkrockkonzerte, alles an einem Tag. Sie ließ sich ihre von zahlreichen Polizeigriffen ruinierten Schulterbänder operieren, um vielleicht einmal als Taekwondo-Trainerin zu arbeiten. Sie besuchte eine Abendschule, um ihr Abitur nachzuholen, aber sie beendete keine Ausbildung. Die Revolution stand immer an erster Stelle.

Die Freundinnen schüttelten den Kopf, wie Andrea bei der Wahl von Liebhabern oft ganz tief ins Klo griff. „Sei doch vernünftig!“ Andrea lachte nur und zündete sich eine geschnorrte Zigarette an. Sie hatte immer viele gute Freundinnen, kämpfte am liebsten mit Frauen. Den Mackern fuhr sie oft über den Mund. Das Streiten über Frauenfragen war ihr aber zuwenig.

Die fröhliche Andrea zog das Pech geradezu magisch an. Ihre beste Freundin Danae starb 1994 an Drogen, ein durchgeknallter Spitzel des Verfassungsschutzes beschuldigte Andrea 1987, Sprengstoffanschläge zu planen, und sie kam zum zweiten Mal in Untersuchungshaft. Wieder mußte sie monatelang Einzelhaft und Einzelhofgang ertragen, wieder leistete sie hinter Gittern Widerstand, verweigerte eine gynäkologische Untersuchung und unterhielt sich mit RAF-Gefangenen quer über den Gang, aus Leibeskräften schreiend.

Der Informant konnte den von ihm und Andrea angeblich vergrabenen Sprengstoff nicht finden. „Vielleicht hier?“ fragte die genervte Polizei. „Ja, genau.“ Aber dort hatten die Beamten selbst ein Depot angelegt, um seine Glaubwürdigkeit zu prüfen. Andrea wurde nach drei Monaten Untersuchungshaft freigelassen  und bekam eine lächerliche Haftentschädigung. Viele Pluspunkte hatte der Staat danach nicht mehr bei ihr. Andrea war immer ein wenig arrogant gewesen. Jetzt, mit all ihren Wunden, wurde sie oft ungeduldig, wenn jemand nicht so konsequent sein wollte, wie sie meinte, daß es die Sache erforderte. Sie wurde radikaler - die Revolution, fand sie, brauchte vernünftige Strukturen. Sie schloß sich einer Gruppe an, die den Prozeß gegen militante Linksradikale beobachtete, welche die Computer der Frankfurter Wertpapierbörse abgefackelt hatten. Die Gruppe nannte sich Kein Frieden den Banken, und in ihr fand sie ihre neue politische Heimat.

Wo die RAF sich oft hinter einem unpersönlichen Kommando und autistisch-unverständlichen „Erklärungen“ versteckte, wollten diese Linksradikalen ihre Taten persönlich verantworten und öffentlich rechtfertigen. Sie unterstützten Hungerstreiks der französischen Action Directe und die Forderung nach Zusammenlegung der „politischen Gefangenen [21] in der BRD“. Mit Präsident George Bushs New world order sah plötzlich die ganze Welt wie Bayern in den achtziger Jahren aus. Nur jetzt nicht aufgeben!

Nach dem Mauerfall und den rechtsradikalen Ausschreitungen in Rostock und Hoyerswerda betrieben die Frankfurter Genossen ein antirassistisches Telefon. Andrea beteiligte sich an den Veranstaltungen gegen den Weltwirtschaftsgipfel 1992 in München, wo die bayerische Polizei so hart durchgriff, daß amerikanische Journalisten von ihren Botschaften mit Bodyguards geschützt werden mußten.

Im Januar 1993 besuchte Andrea ihre nach Mittelamerika ausgewanderte Mutter Lilo. Während ihres dreimonatigen Aufenthalts verübte die RAF einen Anschlag auf die Justizvollzugsanstalt Weiterstadt bei Frankfurt. Der 100 Millionen Mark teure Neubau wurde ohne Gefährdung von Menschen mit verblüffender Präzision vollständig in die Luft gejagt.

Zum dritten Mal wurde ein Verräter Andrea Wolf zum Verhängnis, obwohl sie an der Sprengung gar nicht beteiligt gewesen sein kann. Einer ihrer Freunde, der Verfassungsschutzmitarbeiter Klaus Steinmetz, lieferte der Polizei den Hinweis, daß sich zwei Angehörige der RAF in Bad Kleinen treffen würden. Um die Legende des Informanten zu schützen, versuchte das Bundeskriminalamt den Eindruck zu erwecken, die Verhaftung erfolge zufällig. Deshalb mußte das Einsatzkommando der GSG 9 in Bad Kleinen wie normale Polizei erscheinen, ohne schußsichere Ausrüstung. Der Polizeibeamte Michael Newrzella starb, ebenso das RAF-Mitglied Wolfgang Grams, letzterer unter nie ganz geklärten Umständen. Erschoß er sich selbst, oder wurde er doch von der GSG 9 erschossen? Bundesinnenminister Rudolf Seiters trat zurück, Klaus Steinmetz wurde als Spitzel enttarnt. Und Andrea machte den größten Fehler ihres Lebens. Sie riß sich das Motorrad von Steinmetz unter den Nagel, welches er anscheinend vom Verfassungsschutz bekommen hatte. Bei einem Ausflug streikte das Motorrad. Als sie es wieder abholen wollte, war es verschwunden, und sie erkundigte sich bei der Polizei. Diese wollte ihr das auf Steinmetz zugelassene Motorrad nur gegen Vorlage eines Eigentumsnachweises überlassen, und Andrea, die aktennotorische Linksradikale, schickte einen gefälschten Kaufvertrag mit dem aufgeflogenen VS-Mitarbeiter.

Vernünftig war sie wirklich nie. Sie bekam ein Verfahren wegen Urkundenfälschung. Bei den folgenden Hausdurchsuchungen wurden die Gepäcktaschen des Motorrads gefunden – und darin Spurenelemente von etwas, was auch Bestandteil des in Weiterstadt benutzten Sprengstoffs hätte sein können. Seitdem gilt Andrea als mutmaßliche RAF-Terroristin. Sie stritt das ebenso ab wie die RAF selbst. Andrea wurde als Zeugin von der Polizei vorgeladen, die die dubiose Rolle von Steinmetz klären wollte. Sie ging nicht hin, statt dessen tauchte sie unter.

Andrea geriet in die rivalisierenden Aufklämngstaktiken von BKA und     Verfassungsschutz.

„Schon oft hat man gesehen, wie aus Zeugen Beschuldigte werden“, schrieb sie aus der Illegalität. „Ich will nie mehr in den Knast. Ich sehe mir das Ganze von außen an.“ Das war 1995.

Erst jetzt wurde gegen sie wegen Beihilfe zur Unterstützung einer terroristischen Vereinigung ein Haftbefehl erlassen. Andrea, die Laute, mußte still sein. „Ich kriege nun so langsam mit, was es für Zigtausende Flüchtlinge in Deutschland bedeutet, Tag für Tag ohne Papiere ums Überleben zu kämpfen, und dabei habe ich noch das Privileg ,weiß‘ zu sein.“

Im Frühjahr 1998 tauchte Andrea Wolf in Kurdistan auf. Als Internationalistin bekämpfte sie die deutschen Waffenlieferungen an das türkische Militär. Nach einer dreimonatigen Ausbildung in Guerrillatechnik und PKK-Ideologie schloß sich Andrea mit zwei weiteren deutschen Frauen der YAJK an, der kurdischen Frauenarmee. „Zuerst ist mir ihr Lachen aufgefallen“, erinnert sich der Kurde Ferdat, der sie im Militärcamp kennenlernte. „Wir nannten sie [22] deshalb Ronahi, das heißt Helligkeit. Sie hatte ja dieses große Wolfs-Tattoo auf dem Rücken. Das erinnerte uns Kurden natürlich an die faschistischen türkischen Grauen Wölfe. Ronahi meinte, sie sei einer von den guten Wölfen.“

Ihr Mut und ihr Charme machten sie auch hier beliebt. Beschützergesten ihrer Verehrer wies sie wie schon so oft strikt ab. Aber sie sah härter aus als früher, war aufgedunsen. Als es nur Mehl und Butter zu essen gab, lachte sie: „Das esse ich dauernd“, erzählt Ferdat. »Sie hat sich nicht als Gast aufgeführt, sondern als Gleiche unter Gleichen. Sie war sehr lebenslustig und überhaupt nicht selbstmörderisch.“

Ein Teil von Kurdistan liegt in der Flugverbotszone des Nordirak. Das Land ist karg, voller Kieselsteinwüsten mit dornigen Büschen. An den Berghängen wachsen Feigenbäume, dort gibt es Wasser. In dieses Rückzugsgebiet der PKK drang immer wieder die türkische Armee ein, Ständig mußten die Guerillas umziehen, kaum angekommen, ging es weiter. „Es sah planlos aus, das war Absicht“, erklärt Ferdat die Taktik.

Andrea las viel, brachte den Kurdinnen Schwimmen bei und spielte im Fronttheater. „Sie war die radikalste der Internationalen“, erinnert sich der kurdische Reporter Mehmet, der sie dort besuchte: „Als einzige hat sie mir keine Briefe nach Deutschland mitgegeben.“

Auf dem Videoband, mit dem sein Interview aufgezeichnet hat, gibt Andrea Auskunft über ihre Motive, sich der PKK anzuschließen: „Unter den schwierigsten Umständen ist Widerstand möglich. Man muß kämpfen, wo verloren wird. Wir wollen von der PKK lernen und in Deutschland etwas Neues aufbauen.“

So ähnlich müssen die Bemerkungen in Briefen geklungen haben, die die Polizei bei einem Exfreund beschlagnahmte. Ein paar Briefe waren doch angekommen. Irgendwann wollte Andrea Wolf also zurück nach Deutschland. Mit dem Hinweis auf laufende Ermittlungen verweigert die Generalbundesstaatsanwaltschaft den Einblick in diese Briefe, die Andrea ein weiteres Verfahren nach Paragraph 129a wegen Gründung einer terroristischen Vereinigung einbrachten. „Konkrete Pläne für Anschläge oder Organisationsstrukturen sind allerdings aus diesen Briefen nicht ersichtlich“, heißt es beim Generalbundesstaatsanwalt. Der Spiegel kolportierte trotzdem recht freihändig, Andrea habe eine neue RAF aufbauen wollen.

Am 24. Oktober 1998 drang ein Takem, eine Einheit von zirka 30 Männern und Frauen, in den türkischen Teil Kurdistans ein. Die Guerrillas verteilten sich um das Dorf Keles und wurden um elf Uhr vormittags von einem Luftangriff der türkischen Armee überrascht. Bodentruppen stellten die nach allen Richtungen fliehenden Kurden. 20 Guerillas starben im Kampf, 9 wurden gefangengenommen, darunter Andrea Wolf.

Drei Zeugen wollen in einer Höhle versteckt beobachtet haben, wie Andrea verhört wurde. Sie weigerte sich zu reden und soll dann nach draußen geführt und mitten im verdammten Nirgendwo erschossen worden sein. Da sie sich als Kombattantin mit Uniform kenntlich gemacht hatte, wäre das ein eindeutiger Verstoß gegen die Genfer Konvention.

Die türkischen Stellen dementieren, daß Gefangene erschossen worden sind. Der Verbleib von Andrea Wolf sei ihnen unbekannt. Ihre Leiche ist wohl irgendwo im Schotter vergraben, ihr Tagebuch vom türkischen Militär gestohlen. Drei Wochen nach Andrea Wolfs Tod verkündete PKK-Chef Öcalan einen einseitigen Waffenstillstand. Ihre Mutter Lilo, die letzte der Wölfe, beauftragte die Münchner Anwältin Angelika Lex, die To-desumstände ihrer Tochter zu untersuchen. Eine „Internationale unabhängige Untersuchungskommission Andrea Wolf, unterstützt unter anderem vom Deutschen Republikanischen Anwaltsverein, von Bundestagsabgeordneten und Medico International, soll Druck ausüben, das Schicksal von Andrea Wolf aufzuklären.

Die Freunde aus Frankfurt und München, die Genossen, die Anti-Imps und Autonomen, bewachen heute eifersüchtig wie Fanclubs ihr Bild von Andrea. In Hamburg tauchten Plakate mit ihrem Foto auf, der Journalist Ferdat produzierte ein Märtyrervideo für den Kurdensender Med-TV. Deutsche und kurdische Genossen arbeiten an einer Dokumentation, alte Freunde von Freizeit 81 veranstalteten einen Andrea-Kulturabend am 15. Januar 1999, ihrem Geburtstag. Es wäre ihr 34. gewesen.